Geschichte

Vor beinahe 90 Jahren begann die Erfolgsgeschichte der Zimmerei und Tischlerei Kaufmann. Geprägt wurde unser Familienbetrieb von der Jahrhunderte alten Tradition des Bregenzerwälder Holzbaus. Gegründet von Hermann Kaufmann, wird das Unternehmen heute von der 3. und 4. Generation geführt. Dass das Unternehmen derart erfolgreich ist, verdanken wir unseren treuen Kunden, engagierten Mitarbeitern, verlässlichen Partnern und unseren innovativen Produkten. Basierend auf der Erfahrung und dem Wissen, das wir von unseren Vorfahren übernommen haben, werden wir den modernen Holzbau konsequent weiterentwickeln.

1932

Hermann Kaufmann, der Großvater des heutigen Firmenchefs Michael, erwirbt den Firmensitz in Reuthe im Bregenzerwald und beginnt mit dem Zimmereibetrieb. Zum Bauernhaus gehören eine kleine Halle mit Sägewerk, eine Werkstatt und ein Hobelwerk, das noch mittels Transmission angetrieben wird.

1935

Die Kaufmann Zimmerer sind technologisch auf dem neuestem Stand und nicht nur im Bregenzerwald sehr gefragt: das von Generation zu Generation weitergegebene Wissen zählen, aber auch die Manneskraft. Hermann Kaufmann (2.re) hat mittlerweile fünf Mitarbeiter. Bei Großprojekten ist es üblich, dass sowohl der Bauherr, als auch seine Arbeiter und Verwandten kräftig mit anpacken müssen.

1955

In diesem Jahr erfolgt die Betriebsübernahme durch Schwiegersohn Ernst Kaufmann. Der Name der Zimmerei Kaufmann bleibt erhalten. Architekten gibt es kaum, bzw. kann sich kaum jemand leisten. Firmengründer Hermann als auch sein Schwiegersohn Ernst planen erfolgreich zahlreiche Einfamilienhäuser.

1960

Bis in die Mitte der 1960er Jahre werden Wohnhäuser zum Großteil in gestrickter Vollholz-Bauweise errichtet, Ställe und Anbauten als Säulen-Riegel-Konstruktion, da diese Bauweise wesentlich günstiger ist. Da es noch keine Taschenrechner und Computer gibt, konstruieren die Zimmerer das Gebäude neben der Baustelle auf dem sogenannten Reißboden im Maßstab 1:1.

1986

Die vier Söhne von Ernst (li.) entdecken sehr früh ihre Leidenschaft für Holz und sind heute alle äußerst erfolgreich im Holzbau bzw. als Holzbau-Architekten tätig.
In diesem Jahr übernimmt der zweitälteste Sohn und derzeitige Firmenchef Michael Kaufmann (re.) den elterlichen Betrieb. Nach seiner Lehre in der Zimmerei Kaufmann und der Ausbildung an der HTL für Holzbau in Rankweil baut er den Zimmereibetrieb modern aus.

1990

Eine moderne Abbundhalle, ein wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte, wird gebaut. Geplant hat sie der älteste Bruder des heutigen Firmenchefs, der Architekt und Holzbaupionier Hermann Kaufmann. Für die Betriebserweiterung und den Neubau der Abbundhalle hat der Zimmereibetrieb den Staatspreis für Gewerbe- und Industriebauten erhalten.

1990

Für den Ausbau und die Weiterentwicklung der Zimmerei Kaufmann wird sehr früh erkannt, welches Potential in vorgefertigten Holzbauelementen steckt. Eines der ersten Produkte sind selbstentwickelte und vorgefertigte Dachelemente für die Althaussanierung. Sie sollen die Kosten und die Umbauzeiten wesentlich reduzieren. Diese Dachelemente werden heute noch produziert und eingesetzt, eine Bestätigung dafür, dass der Weg richtig war.

1992

Das Stammhaus, ein typisches Bregenzerwälder Wohnhaus, wurde nach den Plänen von Architekt Hermann Kaufmann liebevoll saniert und modernisiert und durch einen neuen Bürotrakt erweitert.

1994

Der Zimmereibetrieb wird durch eine eigene Tischlerei erweitert. Die Zimmerei Kaufmann erkennt auch hier sehr früh neue Potentiale und Synergieeffekte.  Die Tischlerei agiert von Beginn an eigenständig am Markt. Heute ist sie ein wichtiger Pfeiler des Unternehmenserfolgs. Inneneinrichtungen und Möbel von Tischlermeister Karlheinz Gasser und seinem Team sind international gefragt und haben zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten.

1996

Nach den Plänen von Ernst Hiesmayr, einem der renommiertesten österreichischen Architekten, errichtet die Zimmerei Kaufmann in Pöttsching, im Burgenland, ein Atelierhaus für den österreichischen Bildhauer Karl Prantl.
Zu Ernst Hiesmayr gibt es seit Jahren ein freundschaftliches und familiäres Verhältnis. Zudem arbeiteten die Brüder von Michael, Hermann und Johannes, mehrere Jahre mit Ernst Hiesmayr zusammen.

1997

Anlässlich der Handwerksausstellung in Bezau wird das KFN-Haus erstmals präsentiert. Eine Neuheit. Es ist ein großzügiges Wohnhaus mit angenehmem Wohnkomfort, das aus vorgefertigten Konstruktions- und Fassadenelementen errichtet wird – schnell und kostengünstig. Das KFN-Haus entspricht selbst heutigen Energieanforderungen. Das Konzept ist erstaunlich. Das Holzhaus kann auch nur temporär genutzt, abgebaut und an einem anderen Standort wieder neu errichtet werden.

1998

Die Zimmerei Kaufmann war mit ihren Entwicklungen der Zeit oft weit voraus. Der Wunsch nach eigenen vier Wänden, einem eigenen Haus, entspricht einem heute sehr aktuellen Wohntrend, dem des „Tiny House“. Bereits vor über 20 Jahren entwickelt die Zimmerei Kaufmann gemeinsam mit dem Architekturbüro Kaufmann 96 die Ur-„SU-SI“. SU-SI ist eine Wohnbox aus Holz mit rund 36 m2 Wohnnutzfläche, die schlüsselfertig mit Möbeln und allen Installationen ausgestattet in der Montagehalle vorgefertigt, auf dem Tieflader angeliefert und aufgestellt wird.

1998

Wie kann Holzbau schneller, qualitativ besser und kostengünstiger realisiert werden? Die Zimmerei Kaufmann sucht neue Lösungen und entwickelt den modernen Holzmodulbau. Aus der Wohnidee SU-SI wird ein neues und zukunftsträchtiges Geschäftsfeld. Das erste Holzmodulbau-Großprojekt ist die Erweiterung des Hotels Post in Bezau. Dafür hatten die Zimmerer nur fünf Wochen Zeit. Dass es gelingen konnte, war nur durch den modernen Holzmodulbau möglich. 10 geschlossene Raummodule wurden schlüsselfertig in der Montagehalle produziert. Ein Kran hat sie bei der Baustelle vom Tieflader gehoben und wie Bauklötze aufeinander gestapelt. Die Architekten Johannes Kaufmann und Oskar Leo Kaufmann haben das Konzept mitentwickelt.

1999

Michael Kaufmann ist Gründungsmitglied und ein großer Förderer der Bregenzerwälder Handwerks-Initiative Werkraum Bregenzerwald.
Seither nimmt die Zimmerei und Tischlerei Kaufmann an dem bedeutendsten Gestaltungswettbewerbe im Handwerk „Handwerk und Form“ teil, der vom Werkraum Bregenzerwald veranstaltet wird. Der Familienbetrieb hat bei „Handwerk und Form“ zahlreiche Preise gewonnen und zeichnet sich als Ideenbringer bei den Veranstaltungen aus. Für die Bewirtung der Ausstellungsbesucher haben die Kaufmann Mitarbeiter Festhallen mit alltäglichen Holzprodukten, wie Paletten oder Standard-Schalungsträger bzw. Bretterstapeln errichtet.

2002

Die Skihütte Schneggarei in Lech ist für die Zimmerei Kaufmann ein Renommierprojekt. Sie wird 2002 mit dem Staatspreis für Tourismusbauten ausgezeichnet und ist in diesem Jahr auch Gesamtsieger beim Vorarlberger Holzbaupreis in der Kategorie Gewerbebau und Wertschöpfung. Das Holzhaus wird in Riegelwerksbau aus 100%ig gewachsenem Massivholz errichtet. Die Baumkantenfassade ist eine Antwort auf den Alpenkitsch, der zu dieser Zeit in vielen Tourismusorten modern ist.

2004

Die Zimmerei Kaufmann erhält als einer der ersten österreichischen Holzbaubetriebe das ÜA–Zertifikat der Holzforschung Austria. Es bescheinigt eine konstante Qualität für vorgefertigte geschlossene Wand- und Deckenelemente und garantiert den Bauherrn, dass ausschließlich in Österreich verwendbare Baustoffe eingesetzt werden und alle baurechtlich geforderten Nachweise für vorgefertigte Bauteile vorliegen.

2008

Ein Kaufmann Holzmodul-Haus geht auf große Fahrt nach Amerika. Für die „Home Delivery 2008 – Fabricating the Modern Dwelling“ Ausstellung des Museums of Modern Art (MoMA) in New York, das sich mit dem Thema Vorfertigung im Wohnungsbau beschäftigt, entwerfen die Architekten Oskar Leo Kaufmann und Albert Rüf System 3, ein neuartiges Holzmodul-Haus. Die Zimmerei und Tischlerei Kaufmann fertigt das mobile Haus in Reuthe an. Es passt in einen Schiffscontainer, wird nach New York verschifft und dort aufgestellt. Die Ausstellung in New York zieht über 800.000 Besucher an.

2008

Das BMW Hotel Alpenhof in Ammerwald in Tirol ist mit 93 geschlossenen Raummodulen das erste Holzmodulbau-Großprojekt in Serienfertigung. Diese hohe Stückzahl an schlüsselfertig eingerichteten Hotelzimmern stellt an die Zimmerei neue Herausforderungen und verlangt vor allem perfekte Planung, Logistik und Abstimmung aller Gewerke. Sämtliche 93 Zimmer sind komplett schlüsselfertig und vollständig möbliert, als sie direkt aus der Produktionshalle auf einen Tieflader geladen, auf die Baustelle transportiert und sofort montiert werden.

2017

In diesem Jahr stellt die Zimmerei und Tischlerei Kaufmann die Weichen für die Zukunft. Am Firmensitz in Reuthe im Bregenzerwald wird eine der modernsten Produktionshallen in Holzbauweise errichtet. Die neue Produktionshalle bietet viel Raum und vor allem optimale Produktions- und Arbeitsbedingen für den konstruktiven Holzbau und die Fertigung innovativer Kaufmann Raummodule. Die neue Montagehalle wird vom zweitjüngsten Bruder Johannes Kaufmann geplant.

2017

Die Zukunft des Familienunternehmens ist auch in vierter Generation gesichert. Matthias Kaufmann, der älteste Sohn von Firmenchef Michael Kaufmann, wird offiziell Teilhaber der Zimmerei und Tischlerei Kaufmann. Matthias Kaufmann arbeitet seit 2010 im Unternehmen und ist hier der kompetente Ansprechpartner für den Holzmodulbau.

2019

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg und das Land Vorarlberg verleihen den Innovationspreis 2019 der Vorarlberger Wirtschaft an die Kaufmann Zimmerei und Tischlerei für die Entwicklung für ihren innovativen Holzmodulbau. Ausschlaggebend war für die Jury die herausragende Leistung der Kaufmann Zimmerei und Tischlerei in Hinblick auf ihre innovative Art der seriellen Fertigung von Raummodulen (Methoden der Serienfertigung für Bau und Baunebengewerbe).